Nach einer langen Zeit ohne festen Pfarrer ist die evangelische Melanchthon-Kirche in Stockach nun wieder gut aufgestellt. Am Sonntag, den 6. Oktober, wurden Pfarrer Ulf Weber und Heike Heckmann feierlich in ihre neuen Ämter eingeführt. Als Pfarrer und Gemeindepädagogin bringen sie frischen Wind und neue Ideen nach Stockach.

Schon beim Einführungsgottesdienst, den der Gospelchor, die Melachthon-Bläser und Organist A.T. Hoffmann stimmungsvoll begleiteten, war die Freude der Gemeinde deutlich spürbar. Dekanin Regine Klusmann sprach in ihrer Ansprache vom Wachsen und Ernten. Sie erinnerte daran, wie bei den ersten Treffen im Frühjahr viele Ideen aufkamen und nun, nach Monaten der Vorbereitung, bereit sind, Früchte zu tragen. Pfarrer Weber habe mit seiner herzlichen und strukturierten Art die Menschen schnell für sich gewonnen. Besonders seine Offenheit für Veränderungen sei etwas, das die Gemeinde in den nächsten Jahren dringend brauchen werde.

Auch Heike Heckmann wird eine wichtige Rolle in der Gemeinde einnehmen. Als Gemeindepädagogin wird sie ein vielseitiges Aufgabenfeld betreuen, das von der Begleitung Trauernder bis hin zu sozialen Tätigkeiten reicht. Die Tatsache, dass beide einen Teilzeitvertrag über jeweils 75 Prozent unterzeichnet haben, bedeutet für Stockach, dass sie mit voller Kraft und zusammen 150% Prozent gemeinsam wirken können.

Pfarrer Ulf Weber und Heike Heckmann ist es besonders wichtig, mit allen Gemeindemitgliedern in Kontakt zu kommen und persönliche Gespräche sowie Begleitung anzubieten. Sie freuen sich darauf, die Menschen in Stockach besser kennenzulernen und gemeinsam den Weg der Gemeinde zu gestalten. Mit der Frage „Dürfen wir uns mal neben Euch hocken?“ laden sie zu Begegnungen auf Augenhöhe ein. Passend dazu schenkte ihnen der Kirchengemeinderat eine grüne Bank, die nun vor dem Pfarrhaus steht und symbolisch für die Offenheit und Bereitschaft zum Austausch einlädt. Neben persönlichen Begegnungen sind sie auch in den sozialen Medien aktiv. Unter dem Hashtag #nebenhocker findet man ihre Instagram-Seite, wo sie Einblicke in ihre Arbeit teilen. Weitere Informationen gibt es auch auf ihrer Homepage heike.ulfweber.de.

Ein besonderer Moment war, als Weber und Heckmann nach ihrer Segnung erklärten, dass sie keine fertigen Konzepte mitbringen, sondern gemeinsam mit den Regio-Gemeinden neue Wege gehen. Ihr Vergleich mit Samen, die erst gepflanzt werden müssen, anstatt fertige Früchte zu liefern, betonte ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und die Gemeinde aktiv einzubeziehen. In ihrer ersten Predigt führten sie ein Anspiel auf, in dem ein Engel nur Samen statt fertiger Früchte anbietet – ein Symbol dafür, dass Wachstum Zeit und Pflege benötigt und gerade diese Zeit und gemeinsame Pflege miteinander verbindet. Alle Besucher erhielten ein Samentütchen als symbolisches Geschenk, um die Botschaft zu verstärken: Es liegt nun an uns allen, die Samen zum Wachsen zu bringen.